Eine Galionsfigur, die Visitenkarte eines Schiffes

Een boegbeeld, het visitekaartje van een schip

In der Vergangenheit hatten alle Schiffe eine Statue am Bug. Als Dekoration, um andere Schiffe abzuschrecken oder als Symbol für zum Beispiel Macht, Stärke oder Geschwindigkeit. Das Spiegelretourschiff Soeverein ist eines der wenigen holländischen Segelschiffe, die noch eine Galionsfigur haben. Als sie im Trockendock in Urk lag, war dies eine gute Gelegenheit, die Figur zu restaurieren.

Die Dame mit der ausgestreckten Hand ist insgesamt zweieinhalb Meter hoch und ein Flügel wiegt allein 80 Kilo. So eine Statue hebt man nicht einfach vom Boden auf; sie muss demontiert werden. Danach ging sie ins Atelier Schinkel in Kampen, wo sie einer gründlichen Untersuchung unterzogen wurde. Jetzt hängt sie wieder am Bug der Soeverein und vervollständigt das Bild.

Restaurieren, renovieren und erhalten

Im 17. Jahrhundert wurden die Galionsfiguren in der Regel aus Linden- und Eichenholz gefertigt, da diese Holzarten in den Niederlanden wuchsen. Diese Dame ist aus Eichenholz gefertigt. Es ist haltbarer, stabil, verrottet aber nicht. Es hält Wind und Wetter stand und trocknet leicht nach einem Regenschauer. Nur die Aufhängepunkte und die Stellen, an denen die Statue abgestützt wird, sind gefährdet. Das Wasser sammelt sich dort und lässt das Holz verrotten. Bei dieser Galionsfigur war dies insbesondere der Bereich in der Nähe des Rückens /der Flügel und der Füße der Fall. Das gesamte Holz wurde ersetzt. Außerdem erhielt sie einen neuen Flügel, und alle Trockenrisse wurden sauber gespachtelt und geschliffen. Letzteres ist bei Eiche ganz normal, da es sich um ein Naturprodukt handelt. Es schrumpft und dehnt sich aus, was schließlich zu Rissen führt.

Schließlich wird die Skulptur mit einer Farbschicht konserviert, die am ehesten wie lackiertes Holz aussieht. Dadurch wird es in den kommenden Jahren widerstandsfähiger und ist gegen Wetter, Wind und Wasser geschützt.

Glücksbringer

In der Vergangenheit hatten alle alten Seefahrerzivilisationen eine Galionsfigur auf ihren Schiffen. Sie ist die Visitenkarte des Schiffes, daher auch der Ausdruck "Aushängeschild sein". Die Funktion einer Galionsfigur hat sich im Laufe der Jahre verändert. Das Auge am Bug der alten Griechen, Ägypter und Chinesen musste bei der Navigation helfen. Die Wikinger wollten vor allem die Besatzung schützen, indem sie böse Geister und Seeungeheuer mit scheußlichen Drachen und Schlangen verscheuchten. Und auf so mancher Galeone zierte ein imposanter Löwe die Bordwand, der Macht und Reichtum ausstrahlte. Für die Seefahrer waren die Galionsfiguren Glücksbringer. Sie schützten die Besatzung vor der See und halfen ihr, sicher nach Hause zu kommen.

Galionsfiguren kamen eine Zeit lang aus der Mode, weil sie teuer waren und ihr Gewicht die Segeleigenschaften beeinträchtigte. Im 19. Jahrhundert erhielt die Galionsfigur einen neuen Impuls, als der Welthandel auf dem Wasser begann und schnelle Klipper gebaut wurden, um Fracht vom und in den Nahen Osten zu transportieren. Eine klassische oder mythologische Figur mit einer oder zwei nackten Brüsten wurde oft gewählt, um das Meer (Neptun) zu beruhigen. Außerdem stand auf der Galionsfigur oft der Name des Schiffes, damit die oft analphabetische Besatzung ihn erkennen konnte. Eine der berühmtesten Galionsfiguren ist 'Nannie' vom berühmten Teeklipper Cutty Sark (1869). Ein Beispiel in der Nähe ist der Clipper Stad Amsterdam und die Batavia in Lelystad, die gerade einen neuen Löwen als Galionsfigur bekommen hat.

Schließlich kamen die Dampfschiffe und die Galionsfiguren verschwanden allmählich von der Bildfläche - es gab keinen Platz mehr für eine Galionsfigur am Bug.

Holzschnitzerei ist ein Handwerk, welches mit Gefühl betrieben wird

Die Restaurierung wurde von Dolf van Schinkel in seiner Holzwerkstatt in Kampen durchgeführt. Dolf, der Eigentümer, ist bereits seit 30 Jahren im Geschäft. Angefangen hat er als Kranführer. In den Wintermonaten gab es keine Arbeit und Dolf begann mit der Holzschnitzerei. Aus diesem Hobby wurde bald etwas Ernstes, und innerhalb von zwei Jahren hatte er sein eigenes Geschäft für hochwertige Holzschnitzereien. Er fertigt Familienwappen, Stadtwappen, 3D-Porträts, Grabsteine, Tafeln, Karussellpferde, Namensschilder und für Schiffe Galionsfiguren, schön verzierte Spiegel und Ornamente an. Dolf schnitzt mühelos alles aus Holz mit Stechbeiteln und Schlägeln. Ein Handwerk, das leider langsam ausstirbt. "In den Niederlanden sind wir nicht mehr so holzverliebt und arbeiten lieber mit Polyester", erklärt Dolf. "Aber Polyester ist nicht lebendig, es ist kalt und hohl. Holz hingegen ist natürlich, warm, lebendig und verwittert. Ein schönes Produkt!“.

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