Entdecken Sie die Ursprünge einer jahrhundertealten Tradition der holländischen Seeleute: den "Aanlegborrel", der auf Deutsch am besten mit ‚Andocker‘ oder ‚Anlegebier‘ übersetzt werden kann. Bei der Ankunft im Hafen wird nicht nur wegen eines erfolgreichen Segeltörns gefeiert, sondern auch, um dem Schiff und der Mannschaft für ihre harte Arbeit und die sichere Heimkehr zu danken. Doch was erwartet Sie bei diesem typisch niederländischen Phänomen und welches Getränk gehört dazu? Tauchen Sie ein in die Welt des Seemanns und erfahren Sie mehr über das beliebte ‚Andocker‘.

Eine schöne Tradition der Seefahrt

‚De aanlegborrel‘ ist eine lustige Tradition, die von einigen Skippern am Leben erhalten wird. Skipper Lucas von der Pelikaan verwöhnt seine Gäste gerne mit etwas Leckerem, wenn er die Tjalk nach einem erlebnisreichen Segeltörn sicher in den Hafen gebracht hat und die Ausrüstung verstaut ist. Zum Beispiel ein Bier und einen Schluck „Laberwasser", wie Aquavit, einen Berenburg oder einen echten Seemannsschnaps. "Das ist gut für den Gruppengeist", erklärt Lucas, "und wir besprechen gleich den Tag und was wir wann essen werden."

Ein 'Kopstootje'

Es gibt viele verschiedene Arten von Getränken, die sich für das Trinken nach dem Anlegen eignen. In den Niederlanden ist zum Beispiel das "Kopstootje" sehr beliebt. Ein weiteres typisch niederländisches Wort. Es ist ein klassisches niederländisches Getränk und besteht aus Bier und Genever (Wacholderschnaps), die zusammen serviert werden. Die Geschichte des Kopstootje geht auf das 17. Jahrhundert zurück, als Genever noch ein Standardgetränk in den Niederlanden war. Genever oder Jenever wird auch als "holländischer Gin" bezeichnet und wurde damals als Alltagsgetränk getrunken. Jenever wurde oft in Kombination mit Bier getrunken, da das Bier den Geschmack des Schnapses neutralisierte.

Ein Kräuterbitter

Ein weiteres beliebtes ‚Anlegegetränk‘ ist ein Kräuterbitter. Dieser wird aus verschiedenen Kräutern, Gewürzen, Samen und Wurzeln hergestellt. Dadurch haben sie einen stärkeren Geschmack als gewöhnliche Liköre und sind oft bitter im Geschmack. Einige Kräuterbitter enthalten auch Zucker, wodurch sie weniger bitter sind und einen süßeren Geschmack haben. Das Trinken von Kräuterbitter hat in den Niederlanden eine lange Tradition. In der Vergangenheit wurden sie oft wegen ihrer medizinischen Eigenschaften getrunken. Berenburg zum Beispiel sollte gegen Erkältungen helfen und Schelvispekel gegen Magenbeschwerden. Und heute ist es ein beliebtes Getränk, das man nach dem Anlegen des Schiffes trinkt.

Berenburg aus Friesland

Einer der bekanntesten Kräuterbitter in den Niederlanden ist Berenburg, ein Kräutergetränk, das erstmals im 17. Jahrhundert von einem Amsterdamer Apotheker gebraut wurde, aber immer noch am meisten mit der Provinz Friesland in Verbindung gebracht wird. Berenburg wird u. a. aus Wacholder, Enzianwurzel und Süßholz hergestellt. Er hat eine dunkle Farbe und einen bitteren Geschmack, der manchmal als würzig beschrieben wird. Berenburg wird oft kalt getrunken, eventuell auch mit einem Eiswürfel.

Schelvispekel aus Volendam

Ein weiterer beliebter Kräuterbitter in den Niederlanden ist 'Schelvispeke' aus Volendam. Schelvispekel wird u. a. aus Wacholder, Engelwurz und Anis hergestellt. Er hat eine blassgelbe Farbe und einen frischen, milden Geschmack.

Ob Sie sich nun für ein Kopstootje, den bitteren Geschmack von Berenburg oder den frischen Geschmack von Schelvispekel entscheiden, ‚de aanlegborrel‘ bieten Wärme und Entspannung und sorgen dafür, dass Sie sich wie zu Hause fühlen. Außerdem sind sie eine echte Tradition und gehören zu einem gelungenen Segeltörn auf niederländischen Gewässern.

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